Übung zu speziellen Methoden und Theorien: Vergleichende und transnationale Geschichte

Mi 12-14 Uhr. Raum: GABF 04/356, Beginn: 05.05.2010, Dozent: Jun.-Prof. Dr. Fabian Lemmes

Wie kann man historische Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert untersuchen und darstellen, ohne sich auf eine reine Nationalgeschichtsschreibung zu beschränken? Im Rahmen der Übung werden sowohl klassische als auch neuere Ansätze und Methoden vorgestellt, die sich gegen eine nationalisolierte Betrachtung von Geschichte wenden und Wege zu ihrer Erforschung über nationalstaatliche Grenzen hinweg aufzeigen. Behandelt werden Formen des historischen Vergleichs, die (Kultur-)Transferforschung sowie die in jüngster Zeit vieldiskutierten Ansätze einer transnationalen Geschichte, „histoire croisée“, „entangled history“ oder Globalgeschichte. Neben der Lektüre theoretischer Grundlagentexte sollen die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen dieser Konzepte und Methoden jeweils anhand konkreter Fallbeispiele diskutiert werden. Dabei wird gefragt, wie sich die Ansätze im Rahmen geschichtswissenschaftlicher Arbeiten praktisch umsetzen lassen.

Sprachnachweise können erbracht werden in Englisch und Französisch.


Einführende Literatur:

  • Heinz-Gerhard Haupt / Jürgen Kocka (Hg.): Geschichte und Vergleich. Ansätze und Ergebnisse international vergleichender Geschichtsschreibung. Frankfurt a.M. 1996.
  • Hartmut Kaelble / Jürgen Schriewer (Hg.): Vergleich und Transfer. Komparatistik in den Sozial-, Geschichts- und Kulturwissenschaften. Frankfurt a.M., New York 2003.
  • Kiran Klaus Patel: Überlegungen zu einer transnationalen Geschichte, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 52 (2004), S. 626-645.
  • Michael Werner / Bénédicte Zimmermann: Vergleich, Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen, in: Geschichte und Gesellschaft 28 2002 (2002), S. 607-636.